Stichling Ahr

Der Dreistachlige Stichling (Gasterosteus aculeatus, lat. aculeatus – stachlig) ist ein bekannter Fisch. Er kommt, mit Ausnahme des Donaudeltas, in ganz Europa, in Algerien, Nordasien und Nordamerika vor. Er bewohnt stehende und fließende Gewässer und lebt sowohl im Süßwasser als auch im küstennahen Salz- und Brackwasser. Typischerweise bewohnt er dort pflanzenreiche Areale mit sandigem oder schlammigem Grund. Die im Küstenbereich lebenden Populationen wandern zur Laichzeit ins Süßwasser.

Der Dreistachlige Stichling erreicht eine Gesamtlänge von bis zu elf Zentimeter, wobei die Maximalgröße eher von den im Salzwasser lebenden Exemplaren erreicht wird. Der Körper ist im Vergleich zu den Vertretern anderer Stichlingsgattungen verhältnismäßig hochrückig. Dabei ist die relative Körperhöhe abhängig vom bewohnten Habitat, Salzwasserpopulationen und Bewohner großer Binnenseen bleiben gewöhnlich schlanker als Stichlinge aus Fließgewässern.

Weibliche und juvenile Tiere sowie nicht fortpflanzungsbereite Männchen tragen meist eine schlichte schwarzbraune Marmorierung auf hellem, silbrigen Grund. Der Rücken ist dabei dunkler gefärbt als die Bauchseite. Bei Salzwasserpopulationen ist der Silberglanz besonders ausgeprägt. Grundsätzlich variiert die Farbgebung in Abhängigkeit vom Lebensraum, es sind auch messinggelbe und vollkommen schwarze Populationen bekannt. Während der Laichzeit tragen adulte Männchen ein farbenfrohes Brutkleid: Die Marmorierung weicht zurück und die Bauchseite färbt sich von der Schnauzenspitze bis zum Schwanzstiel intensiv orangerot. Der Rücken und die Iris der Augen nehmen ein helles Türkis an.

Namensgebend und besonders auffällig sind die drei (selten vier) aufstellbaren Stacheln vor der Rückenflosse. Zwischen dem Kopf und der weichstrahligen Rückenflosse sitzen sechs Knochenplatten, deren dritte, vierte und sechste je einen der Stacheln tragen. Die Bauchflossen tragen ebenfalls je einen langen, kräftigen Stachel. Mit diesen vergrämenden Stacheln kann sich der Fisch vor dem Angriff größerer Fische in gewissem Umfang schützen, da die abgespreizten Stacheln beim Zubeißen den Kiefer des Fressfeindes verletzen. Die Brustflossen sind großflächig, da sie primär zur Erzeugung der Vortriebs verwendet werden. Das Schwimmen durch seitliche Schläge mit der Schwanzflosse hat nur noch untergeordnete Bedeutung und ist nur bei schneller Flucht oder Schwimmen gegen starke Strömungen relevant.

Die überaus gewandten Schwimmer ernähren sich von zahlreichen Kleintieren (Insektenlarven, Würmer) aber auch von Fischlaich und -brut. Die Nahrungsaufnahme erfolgt häufig sehr gierig. So ist es zum Beispiel möglich, einen Dreistachligen Stichling an einem Wurm kurzzeitig aus dem Wasser zu heben, den er gerade zu verschlingen versucht.

Zu Beginn der Laichzeit unternimmt das Männchen im ausgewählten Brutrevier zunächst mehrere Grabversuche und konzentriert sich dann auf eine Stelle an der es eine flache Mulde aushebt. Bereits in dieser Phase beginnt es Nistmaterial herbeizuschaffen, häufig werden Algen der Gattung Spirogyra eingesetzt. Stehen diese nicht oder nicht in ausreichender Menge zur Verfügung kommen aber auch andere feinfädige Baustoffe zur Anwendung.

Gegen Ende der Bauphase bespuckt der Besitzer sein Nest noch mit Sand. Die Errichtung des Nistplatzes kann wenige Stunden aber auch mehrere Tage in Anspruch nehmen. Sobald das Nest fertiggestellt ist, wird ein laichbereites Weibchen mit Bogensprüngen („Zickzack-Tanz“) angelockt. Unmittelbar nach der Eiablage verlässt das Weibchen das Nest auf der dem Eingang gegenüberliegenden Seite während die Eier vom Männchen besamt werden. Nach vollzogenem Laichakt vertreibt das Männchen seine Partnerin aus dem Brutrevier. Dieser Vorgang kann sich mit weiteren Weibchen wiederholen, die wiederum in einer Laichperiode bis zu 6-mal ablaichen können. Den Schutz und die Pflege der Brut übernimmt das Männchen allein.

Quelle:
Wikipedia und eigene Recherchen