Die Bachforelle (Salmo trutta fario) ist ein zu den Salmoniden zählender Raubfisch. Sie wird je nach Nahrungsangebot 20 bis 80 Zentimeter lang, in Ausnahmefällen sind Größen von einem Meter und Gewichte über 30 Pfund möglich. Ihr Rücken ist oliv-schwarzbraun und silbrig blau, bauchwärts treten rote Flecken mit hellem Rand auf, die Bauchseite ist weißgelb. Die Bachforelle erreicht in der Regel ein Gewicht von bis zu zwei Kilogramm und sie können bis zu 18 Jahre alt werden. Die Wachstumsgröße der Bachforelle ist sehr stark gewässerabhängig und wird vom jährlichen Temperaturverlauf und dem Nahrungsaufkommen bestimmt. In manchen Mittelgebirgsbächen werden die Fische schon mit 12 – 13 cm geschlechtsreif und erreichen kaum mehr als 25 cm Länge.
Bachforellen besiedeln schnell fließende, sauerstoffreiche, kühle und klare Gewässer mit Kies- oder Sandgrund in fast ganz Europa. Sie ist der Leitfisch der nach ihr benannten Forellenregion.
Anders als ihr Name es vermuten lässt, ist die Bachforelle auch in Seen heimisch, die einen Zufluss durch einen Bach oder einen Fluss besitzen. Solch ein Zufluss ist unter anderem aufgrund der Laichmöglichkeiten äußerst wichtig. Bachforellen sind äußerst empfindlich gegen Gewässerverunreinigungen und benötigen zwingend sauberes und sauerstoffreiches Wasser.
Bachforellen sind sehr standorttreue Fische, die ihren Platz nur zur Fortpflanzung verlassen und auch nach Störungen in der Regel an ihre angestammten Plätze zurückkehren. Die erwachsene Bachforelle beansprucht ein eigenes Revier und hält sich tagsüber in Gumpen, überhängenden oder unterspülten Ufern oder in das Wasser hängenden Bäumen auf.
Sie ernähren sich je nach Größe und Lebensraum vor allem von Insekten und im Wasser lebenden Insektenlarven, kleinen Fischen wie der Groppe, kleineren Krebstieren sowie von Schnecken und anderen Wassertieren. Auch Kannibalismus wird bei Bachforellen oft beobachtet. Sie sind schnell schwimmende Jäger, nehmen aber in Flüssen und Bächen meist vorbeitreibende Beute auf. Die Bachforelle kann, wie kaum ein anderer Fisch zu Nahrungsspezialisierungen neigen, welche genereller oder saisonaler Natur sein können. Ein reichhaltiges Vorkommen an Nahrung ist eine Grundvoraussetzung dafür, dass sich die Bachforelle fortpflanzen kann.
Obwohl die Bachforelle an sich ein festes Revier besitzt, schwimmt sie in der Laichzeit stromaufwärts, um sich dort fortzupflanzen. Sie bevorzugt dabei flache Nebengewässer mit schnell fließendem Wasser und dringt häufig in kleinste Bäche vor. Die Vermehrung der Bachforelle findet in den kalten Monaten des Jahres und oftmals in der Zeit der Jahreswende statt, sie laichen zwischen Oktober und Januar. Die Fische fächeln durch schnelle Bewegungen des Schwanzstiels und der Schwanzflosse flache Gruben in steinigen Bodengrund, in denen sie etwa 1000 bis 1500 rötliche vier bis fünf Millimeter große Eier in mehrere Gruben legen. Die Fischlarven schlüpfen nach zwei bis vier Monaten.
Eine besondere Bedeutung hat die Bachforelle als Wirtsfisch für die Glochidien der Flussperlmuschel.
Durch die Regulierung und Verbauung unserer Flüsse und Bäche sind die natürlichen Lebensräume der Bachforellen selten geworden. Viele Barrieren in Form von Staustufen und Wehren behindern die Bachforellen auf ihren Wanderungen und schneiden sie von ihren Laichrevieren ab. Die Gewässerverschmutzung und der saure Regen haben ihrerseits dazu beigetragen, dass der Bachforelle heute höchstens noch 10 Prozent ihres ursprünglichen Lebensraumes bleiben.
Dass die Bachforelle dennoch weit verbreitet ist, ist vor allen Dingen den Besatzmaßnahmen der Angler zu verdanken. Langfristig können solche Bemühungen aber nur zum Erfolg führen, wenn sie von grundlegenden Verbesserungen begleitet werden. Das bedeutet, wir brauchen naturnahe, durchgängige und strukturreiche Fließgewässer sowie eine hohe Wasserqualität. Nur dann hat die Bachforelle eine Chance wieder zum normalen Inventar unserer heimischen Naturlandschaft zu werden.
Quellen:
Wikipedia und eigene Recherchen